17. Dezember – Gaudete

Der dritte Advent heißt „Gaudete“ – freuet euch. Die Vorfreude auf das Weihnachtsfest wird gefeiert.

Über die Vorfreude habe ich gerade gelesen, dass sie uns weitgehend verloren gegangen ist – zu schnell wird heute fast alles erfüllt:

Das Foto, gerade geschossen, kann sogleich betrachtet werden…

Beim online-händler heute geklickt – und morgen schon ist die Bestellung da…

Alles geht immer schneller und warten auf etwas wird zunehmend als negativ erfahren. Vorfreude ist die prickelnde Spannung, die Gestaltung des Wartens auf etwas Schönes ins Positive. Ausstehende Erfüllung wird geistig vorweg genommen in genüsslichem Voraus-Erfreuen. Die Fantasie wird angeregt. Wie wird es wohl sein, wenn denn die Zeit kommt, da es ist?!

Es gibt noch Festungen des Warten-Müssens:
Ein Kind braucht seine neun Monate, bis es geboren wird – da lässt sich wenig beschleunigen;-)

Ich könnte mir eine kleine Übung für den heutigen Tag sehr gut vorstellen:

Ihr stellt etwas (Kuchen, Frühstück, Kaffee, …) auf das ihr euch freut, erst mal eine Weile lang vor euch hin… (vielleicht gebt ihr euch mindestens fünf Minuten). Dann betrachtet ihr es in dieser Zeit vor euch: Wie wird das wohl sein, wenn ich es dann, wenn die Zeit kommt, schmecken darf… – so ähnlich eben – viel Vorfreude bei dieser kleinen Übung…

Und fühlt mal eben nach, ob ihr das eher als „leidvolles Warten“ oder als Vorfreude erfahrt… (tauscht euch doch telefonisch darüber aus)